Hingabe an Rama und Sita

Hanuman traf also Rama und wollte ihm dienen und dann ist dem Rama eines passiert, seine Frau ist entführt worden und die Frau ist entführt worden nach Sri Lanka von einem Dämonen namens Ravana. Und Rama sandte dann Hanuman, er möge doch bitte gucken, „wo ist die Sita?“ Da wusste noch niemand, dass sie auf Sri Lanka war. Außerdem hat er gesagt: „Komm nicht später zurück als dann und dann, aber nicht, ohne die Sita vorher gesehen zu haben.“ Lange Zeit lief Hanuman quer durch ganz Indien und sah keine Spur von Sita und dann hörte er plötzlich, Sita ist auf Sri Lanka. Es war aber nur noch kurze Zeit. Und jetzt, Sri Lanka liegt ja einige Kilometer oder einige Dutzend Kilometer von Indien weg. Wie kam er da jetzt hin? Es gab dort keinen Hafen, keine Schiffe, es soll ja in grauer Vorzeit gespielt haben. Also überlegte er und dann sagte er, „Om Shri Ramaya Namaha Ram Ram Ram“ und dann machte er einen großen Sprung und nahm dann Anjaneyasana ein. Wisst ihr, was Anjaneyasana ist? Anjaneyasana ist ja die Stellung von Anjaneya und Anjaneya ist Hanuman. Jedenfalls, die Stellung ist eine sehr ergodynamische Stellung, wo wenig Luftwiderstand ist und dann kann man einige Dutzend Kilometer eben fliegen. Das werde ich sie jetzt nicht bitten, vorzumachen, das ist dann Hanuman selbst vorbehalten. Und das soll eben auch zeigen, mit großem Vertrauen und Hingabe ist alles Mögliche möglich. Ob alles möglich ist, ist eine andere Sache, aber sehr viel blockieren wir, indem wir denken, „kann ich nicht, alles zu viel, ist nicht mein Ding“. Kennt ihr das? „Mag ich vielleicht auch noch nicht.“ Und auf diese Weise blockieren wir eine Menge an Möglichkeiten. Wahrscheinlich ist sehr viel mehr möglich, als wir denken. Und da steht also Hanuman für diese gesunde Hingabe und einfach die Bereitschaft, Dinge zu probieren.

Fortsetzung folgt –

Niederschrift eines Mitschnittes eines Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen im Rahmen eines Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier einige Weiterführende Links:

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Wie setzen wir das um, was ist meine Aufgabe? Wie hat Hanuman das umgesetzt?

Selbst, wie man einen Beruf ergreift, ist auch wieder die Frage, wie setzen wir das um? Und auch das wiederum, man weiß also oft nicht genau, wie macht man das. Und so ähnlich war es auch bei Hanuman, und dort gilt als eines der Dinge, die man machen kann, wenn man es nicht genau weiß, was die Aufgabe ist. Was kann man machen? Zum einen kann man es ausprobieren, das ist sicher ein kluger Ansatz und im Sinne von Versuch und Irrtum. Wobei da auch wieder nicht klar ist, was ist eigentlich Irrtum? Nicht alles, was schief geht, war vorher ein Irrtum, sondern vieles war genau der richtige Weg dorthin.

 

Oder wir können um Führung bitten. Und das ist eben der zweite Aspekt von Hanuman, eben dieses Bhakti. Wir können sagen: „Oh Gott, ich weiß nicht, was ich tun soll, bitte sag du es mir.“ Und manchmal haben wir Glück und irgendwo von innen kommt eine Inspiration und wir wissen, was zu tun ist. Manchmal erscheinen von außen irgendwelche Aufgaben in unserem Leben, es bieten sich irgendwelche Möglichkeiten, Chancen oder wir spüren es vom Herzen und dann können wir um Führung bitten. Und das ist dann auch wieder etwas, das ist die zweite Phase von Hanuman und aus dieser Phase stammen ja die meisten der Bilder. Und in Hanumans Fall war das so, dass er offen war für alles, was dann an Aufgaben zu ihm gekommen ist. Einige von euch waren vielleicht vor ein paar Tagen hier als Ramanami war und da habe ich auch Geschichten von Hanuman erzählt und dann bitte ich um Vergebung, dass ich vielleicht die gleichen Geschichten noch mal erzähle, aber ich glaube, es ist auch schön, die gleichen Geschichten noch mal zu hören. Mindestens für mich ist es schön, sie wieder zu erzählen, und so hoffe ich, dass es auch für einige schön ist, sie zu hören. Wenn nicht, müsst ihr euch einfach ein paar Minuten gedulden, dann komme ich dann zu neuen Geschichten.

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Hanuman wollte ein rechtschaffenes Leben führen

Dann hat Hanuman einen zweiten Teil des Lebens gehabt, dann hat er nämlich Rama getroffen. Rama gilt als Inkarnation Gottes. Rama heißt wörtlich, derjenige, der sich freut. Rama gilt auch als Inkarnation der Rechtschaffenheit. Und so ist auch interessant, dass Hanuman jetzt voller Liebe Rama dienen will. Was auch heißt, auf gewisse Weise wollen wir ja ein rechtschaffenes Leben führen, auch wenn dieses Wort vielleicht altmodisch klingt. Man kann auch sagen, wir wollen ein verantwortungsbewusstes Leben führen, wir wollen ein Leben führen, das Gutes bewirkt für andere, wir wollen ein Leben führen, wo wir unsere Talente entwickeln können, wo wir unsere Talente leben können, wo wir unsere Talente zum Wohl von anderen einsetzen wollen, all das, was man mit dem altmodischen Ausdruck letztlich  „rechtschaffenes Leben“ bezeichnen würde. Dafür steht dann eben auch Rama. Und Hanuman wollte dieses rechtschaffene Leben führen, er wusste aber nicht genau, wie er das führen soll. Und das geht uns ja auch manchmal so. Gerade in der heutigen Zeit, vielleicht noch mehr als früher, hat man ja sehr viel mehr Wahlfreiheiten. Früher, angenommen, man war der Sohn eines Bauern, was wurde man höchstwahrscheinlich? Auch ein Bauer. Vielleicht konnte man noch irgendwo Landstreicher werden. Wenn man Glück hatte, konnte man auch noch irgendwo Mönch werden, vielleicht auch noch Clown oder so etwas. Aber ich glaube, im Mittelalter, das waren so mehr oder weniger die Berufsalternativen, die man hatte, wenn man aus einer Bauernfamilie kam. Eventuell konnte man noch wegrennen, in die Stadt rein, und dann hoffen, dass in der zweiten oder dritten Generation jemand dort ein Bürgerrecht kriegt. Oder der Sohn eines Schreiners wurde Schreiner. Und die Tochter eines Schreiners wurde die Frau von einem Schreiner. Wobei in früheren Zeiten die Frauen dann tatsächlich auch beschäftigt waren im Geschäft. Die haben sich nicht nur einfach um Haus und Kinder gekümmert. Aber in früheren Zeiten war die Frauen dann durchaus auch beschäftigt im ganzen Handwerksbetrieb mit vielem. Also, diese Arbeitsteilung, Frau ist für Kinder und Haushalt zuständig, war ja eigentlich im 19./20. Jahrhundert eine bürgerliche Errungenschaft gewesen, eine dieser zum Teil fragwürdigen Errungenschaften, aber für manche auch als Errungenschaft angesehen. Wie auch immer, heute haben wir mehr Freiheiten. Da kann eine Frau sagen: „Ja, ich will vielleicht für Kinder und Haushalt zuständig sein.“ Sie kann aber auch sagen: „Und zusätzlich will ich Yoga unterrichten.“ Sie kann aber auch sagen: „Zusätzlich will ich ein Yogazentrum aufmachen.“ Sie kann aber auch sagen: „Aber vielleicht doch nicht alles zusätzlich.“ Und kann natürlich noch hundert und tausend und zehntausend andere Berufe ergreifen.

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Hanuman Sohn des Windes – Pranayama

Bei Hanuman, der als Sohn des Windes gilt, ist allerdings der Hatha-Yoga-Aspekt insbesondere ein massiver Pranayama-Aspekt und wo er dort über Pranayama sogar fliegen konnte. Das konnte er sogar schon als junges Kind. Also, das entspricht auch manchmal dem Gefühl, wenn wir nicht nur eine Viertelstunde Yoga üben und einmal die Woche eineinhalb Stunden, sondern angenommen, es gelingst einem irgendwie ein, zwei, drei Stunden zu praktizieren, dann gibt es eine Phase in der Praxis, wo man wie auf Wolken geht, als ob man schwebt und Sprünge machen kann und alles irgendwo möglich erscheint. Allerdings, wer jetzt meint, er müsste jetzt nur jeden Tag die Pranayama-Praxis auf sechs Stunden erhöhen und dann würde alles viel einfacher gehen. Eine ganze Weile klappt es, aber Hanumans Leben hört damit auch nicht auf, sondern im Gegenteil, in seinem Leben, irgendwann ist er übermütig geworden. Irgendwie wollte er – ich weiß jetzt gar nicht – die Sonne wollte er, glaube ich, essen oder so ähnlich. Und das war dann doch nicht so ganz angebracht und so wurden ihm die Kräfte genommen und er hat die Erinnerung daran weitestgehend verloren und dann erschien er wieder wie ein ganz normaler Affe. Gut, ob das so weit gehen muss, weiß ich nicht, aber wir müssen auch eben aufpassen, wenn wir diese Pranaerweckung haben, wenn wir diese Krafterweckung haben, dass wir nicht übermütig werden, sondern am klügsten setzen wir es ein im selbstlosen Dienen für andere, im uneigennützigen Dienen für andere. Als ich angefangen habe mit meiner Yogapraxis, war ich gleich von Anfang an sehr begeistert von den Wirkungen des Hatha Yoga und vom Pranayama und ich habe das tatsächlich auf viele Stunden gesteigert. Und da wurde tatsächlich mein Geist auch besonders stark dabei und irgendwo hat es mir beim Studium geholfen und Verschiedenes gemacht und ich habe wenig geschlafen, immer noch irgendwo wie so ein Energievulkan war ich gewesen. Und als ich dann gefragt habe: „Was kann ich denn mit der Energie machen?“ Dann hieß es: „Karma Yoga.“ Dazu gehörte dann auch Kloputzen, dazu gehörte auch Staubsaugen, dazu gehörte dann auch Artikel für Yoga Journale schreiben und dazu gehörte noch eine ganze Menge anderes dazu. Gut, und das war dann eben gute Kanalisierung der Energie.

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