Kali – die schwarze Göttin

Play

Kali tanzt auf Shiva - vor wießem HintergrundWer oder was ist Kali? Kali ist eine der mysteriösesten Gestalten der Götterwelt des Hinduismus. Kali wird genannt „die schwarze Göttin“. Kali symbolisiert das Ursprüngliche, das Radikale. Kali steht für das Ungestüme. Und Kali steht auch dafür, dass hinter allem letztlich die Göttin ist. Sukadev spricht in diesem Podcast über die verschiedenen Hindu Göttinnen, also Durga, Kali, Lakshmi und Saraswati, und was sie bedeuten. Kali ist da ein besonderer Schwerpunkt. Dieser Vortrag steht auch in Zusammenhang mit Navaratri, des neuntägigen Festes zur Verehrung der göttlichen Mutter, der Devi bzw. Shakti.

Hanuman – Geschichten von Glaube und Vertrauen

Play

hanuman_19Hanuman ist die Verkörperung von Selbstvertrauen und Demut, von Hingabe und Weisheit. Hanuman ist der Sohn von Anjani. Er gilt als der Sohn des Windes, von Vayu. Hanuman ist insbesondere Bhakta, Verehrer und Diener, von Rama, Verkörperung von Vishnu. Hanuman wird auch als Avatar, als Verkörperung von Shiva, bezeichnet. Sukadev erzählt hier einige Hanuman Geschichten. Anhand dieser Hanuman Geschichten aus der Hindu Mythologie gibt er dir viele Tipps, wie Spiritualität im Alltag gelebt werden kann. Mitschnitte aus einem Live Vortrag am Vorabend von Hanuman Jayanti bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Krishna Geschichten Teil 2

Play

Krishna und RadhaKrishna, Avatar (Inkarnation) von Vishnu, symbolisiert Liebe, Freude, Engagement und Verhaftungslosigkeit. Krishna Geschichten sind voller Humor, sie berühren den Menschen in der Tiefe seines Wesens. Sukadev erzählt hier ein paar Krishna Geschichten und erläutert, was Krishna für den modernen Yoga Aspiranten bedeuten kann. Lass dich von diesen Krishna Geschichten inspirieren, öffne dein Herz dafür. Egal wie du zum Hinduismus stehst – Krishna Geschichten können Menschen aller Traditionen spirituell berühren.

Krishna – Geschichten, Teil 1

Play

KrishnaHier beginnt eine Reihe von Geschichten zu Krishna, einem der wichtigsten Aspekte Gottes. In dieser Ausgabe erzählt Sukadev einiges über Krishna, und spricht auch über die spirituelle Bedeutung dieser Geschichten und der Symbolik um Krishna. Krishna soll vor mehreren Tausend Jahren auf der Erde gewesen sein. Krishna ist jedoch auch heute wichtig. Lass dich von diesen Krishna-Geschichten inspirieren.

Prasad – Artikel von Swami Sivananda

Dhanwanthari_Painting_by_VesnaHeute mal ein Artikel von Swami Sivananda zum Thema Prasad. Prasad ist die Speise, die man Gott darbringt und die anschließend an die Anwesenden verteilt wird. In Indien gehört Prasad praktisch zu allen Ritualen dazu. Hier also der Artikel von Swami Sivananda zum Thema Prasad: Prasad – seine Herrlichkeit und Heiligkeit Prasad gibt Frieden. Durch Prasad bietet man Gott geweihte Speisen an. Während Kirtansingen, Gottesverehrung, Puja, Havan und Arati bietet der Gläubige Gott süßen Reis, Früchte, Jaggery, Kokosnüsse und andere Sachen je nach ihrem Vermögen an. Nachdem man dies Gott angeboten hat, teilt man es unter den Bewohnern des Hauses oder den Bhaktas im Tempel auf. Wasser, Blumen, Reis usw. werden Gott im Gottesdienst angeboten. Dies zeigt an, dass Gott auch mit dem geringsten Opfer zufrieden ist. Denn was erwünscht ist, ist das Herz des Gläubigen. Der Herr sagt in der Gita: „Patram Pushpam Phalam Toyam Yo Me Bhaktya Prayacchati; Tadaham Bhaktyupahritamasnami Prayatatmanah – – wer immer ein Blatt, eine Blume oder nur Wasser mit Hingabe gibt, es opfert mit einem liebenden Herz, das nehme ich an.“ Es ist nicht nötig, dass man Gold, Silber und kostbare Gewänder opfert. Der Gläubige opfert entsprechend seiner Fähigkeiten und seiner Position im Leben, und zeigt dadurch an, dass der ganze Wohlstand dieser Erde dem Herrn gehört. Ein Reicher opfert Gott kostbare Dinge. Er speist die Armen und dient den Kranken, er sieht Gott in seinen Mitmenschen. Bei einer Puja verwendet man Bael-Blätter (indisches Basilikum), Blumen, Tulasi (indisches Basilikum), Vibhuti (heilige Asche) und dies alles wird als Opfergabe von Gott gegeben. Vibhuti ist die Opfergabe Shivas. Es wird auf der Stirn aufgetragen. Eine kleine Menge kann verzehrt werden. Kumkuma (Safran, farbiges Pulver) ist das Opfer von Devi oder Shakti. Es wird im Augenbrauenzentrum (Ajna Chakra oder Bhrumadhya) aufgetragen. Tulasi (Tulsi oder indisches Basilikum) ist die Opfergabe von Vishnu, Rama oder Krishna. Es wird verzehrt. Diese Opfergaben werden mit mystischen Kräften aufgeladen durch das Singen von Mantras während der Puja oder Havan. Die innere Hingabe des Verehrers, der Gott Speise darbringt, hat eine große Wirkung. Wenn ein glühender Verehrer Gottes dem Herrn irgend etwas mit großer Hingabe opfert und verzehrt wird, würde dies eine bedeutende Veränderung sogar im Geiste von Atheisten bewirken.

Sukadev und Janaka

Play

Geschichten um Indicshe Götter PodcastSukadev und Janaka gehören zu den populärsten Geschichten im Hinduismus und im modernen Yoga. Janaka war ein König, nämlich der König von Videha. Janaka gilt als Archetyp für den verantwortungsbewussten Aspiranten, der Engagement in Beruf und Familie verbindet mit intensiver spiritueller Praxis und spirituellem Fortschritt. Sukadev gilt als der Archetyp des Entsagenden, der auf alles verzichtet um das Höchste zu erreichen. Lausche selbst diesen inspirierenden Geschichten um Sukadev und Janaka.

Die Verehrung der Göttin – Durga, Lakshmi, Saraswati

Play

Indicshe Götter PodcastGeschichten über die göttliche Mutter, die Göttin. Gerade in Indien werden viele Geschichten erzählt über Devi, die göttliche Mutter. Gott wird nicht nur als Vater gesehen, sondern eben auch als Mutter. Und es gibt so viele Geschichten über das Wirken der Göttlichen Mutter. Sukadev erzählt hier ein paar davon – lass dich inspirieren. Dieser Podcast ist ein Mitschnitt aus einem Satsang bei Yoga Vidya Bad Meinberg – während Navaratri, des neuntägigen Festes zur Verehrung der göttlichen Mutter. Auch wenn jetzt nicht Navaratri ist, denn Navaratri ist erst im September/Oktober, kann dieser Podcast doch viel Inspiration geben.

Spagat zwischen Christentum und Hinduismus

Viele Menschen im Westen mit christlichem Hintergrund finden es schwer, ihren christlichen Glauben mit dem Singen von Mantras zu verbinden. Es ist wie eine Art Spagat durch zwei verschiedene Welten: Auf der einen Seite werden sie angezogen von der Wirkung der Mantras. Das Singen von Mantras öffnet das Herz, macht Gott erfahrbar. Andererseits sind manche geprägt von Aussagen wie: „Niemand kommt zum Vater als durch mich“. „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“. Außerhalb des Spirituellen ist das Mischen von Kulturen heute kein Problem mehr: Menschen essen Pizza (italienisch), Reis (indisch), Pfirsisch (chinesisch), Kartoffeln (Südamerika). Du liest das hier vermutlich auf einem Computer, mit Plastikteilen aus Öl aus Arabien, mit Metallen aus Afrika, mit seltenen Erden aus China, Einzelteile produziert aus China, nach Vorgaben amerikanischer Ingenieure indischer Herkunft, zusammengesetzt und/oder verkauft in Europa. Bei fast allem haben Menschen akzeptiert, dass die Welt ein globales Dorf geworden ist. Nur bei Religion haben viele Schwierigkeiten, sich aus verschiedenen Traditionen zu inspirieren.

Warum eigentlich? Christentum ist ja auch eine Entwicklung, ein Zusammenspiel verschiedener Kulturen: Die Juden hatten in der babylonischen Gefangenschaft mesopotamische Gedanken übernommen, in der ägyptischen Gefangenschaft ägyptische Gedanken, in hellenistischer Fremdherrschaft (Seleukiden, Ptolemäer, Antiochiden) griechische Philosophie. Jesus ist aufgewachsen in einem Milieu kultureller und religiöser Vielfalt. Paulus war römischer Staatsbürger. Die Kirchenväter haben römisches Organisationstaltent und griechische Philosophie mit den Lehren von Jesus Christus und dem Judentum verbunden. Und als das Christentum nach Frankreich, England und Europa kam, wurde auch keltisches und germanisches Gedankengut aufgegriffen.

Ist die Verbindung Christentum und Mantras wirklich ein so großer Spagat? Es müsste nicht so sein. Jeder kann sich aus verschiedenen Richtungen inspirieren.

Dipavali- das Lichterfest, auch Diwali genannt

Dipavali ist das Fest der Lichter. Es wird jedes Jahr im November/Dezember zelebriert. Was bedeutet Dipavali? Dazu hat Swamni Krishnananda zu Dipavali 1973 einen Vortrag gehalten. Unten eine Übersetzung davon. Übrigens: Dipavali wird auch Divali genannt. Andere Schreibweisen sind Deepavali, Deepawali, Dipawali, Deevali, Diwali und Deewali…

Die vielen regelmäßigen, jährlichen, monatlichen und tägliche Feste nennen wir Vratas und eines dieser Feste ist das Dipavali Vrata, welches wir heute begehen.

Es gibt eine Geschichte zu diesem Fest: Einst, vor tausenden von Jahren, gab es einen Dämon namens Narakasura. Er war eine grimmige, heftige, dämonische Gewalt und niemand wagte, ihm entgegen zu treten. Er stürzte selbst die Götter im Himmel. Mutter Erde klagte: „Was für ein Wesen ist Narakasura?“. Sie weinte. Die Götter ersuchten den großen Vishnu: „Bitte rette uns vom Terror des Narakasura!“. „Zur rechten Zeit soll alles getan sein“ antwortete Vishnu.

Er brauchte viele viele Jahre, bis Vishnu handelte. Der Dämon hatte bereits viele Wesen verschlungen. Ich weiß nicht, warum Gott sich immer so viel Zeit lässt. Er nimmt sich immer sehr sehr viel Zeit um eine Sache zu tun. Er ist sehr langsam in seinem Handeln, aber sehr mächtig. Er wird einen Menschen sofort zermalmen, der sich ihm entgegen stellt – aber eben sehr langsam. Wir können nicht verstehen, warum Gott scheinbar so langsam handelt. Er ließ den Schrecken, Ravana genannt, an einer sehr langen Leine. Natürlich, Gott kam als Rama und zerstörte ihn. Aber warum zerstört er ihn nicht gleich am ersten Tag? Im Moment seiner Geburt, sofort, erledige ihn. [das Publikum lacht] Er tut so etwas nicht. Ein Dämon muss viele Menschen quälen, viele Brahmanen töten, viele Tempel zerstören, arme Mitmenschen töten, Sita entführen – dann wird Gott etwas tun, woher nicht. Das ist eine Eigentümlichkeit von Gott. Wie auch immer, wir können ihn nicht in Frage stellen [das Publikum lacht]. Wir müssen mit ihm vorlieb nehmen. Also, auch hier dauerte es sehr lange bis er sagte: „Ich werde euch retten und mich als Krishna inkarnieren“.

Der Avatara Krishna vollbrachte viele Wunder und wundervolle Taten. Eine dieser Taten war, dass er Narakasura entgegen trat.

Als König hatte Krishna viele Frauen – Rukmini, Satyabhama und andere. Satyabhama hatte einen sehr speziellen Charakter – sie war glamourös, extrovertiert, ein wenig egoistisch und durchsetzungsfähig – und damit das genaue Gegenteil von Rukmini, der Hauptfrau von Krishna. Rukmini war ruhig, milde, zurückhaltend und war nicht bestrebt sich in irgend welchen Dingen unbedingt durchzusetzen. Eines Tages brachte der Heilige Narada eine Blume aus dem Reich der Götter. Diese Blume wird Parijata genannt, sie ist weiß und außerordentlich wohlriechend. Narada brachte sie nach Dwarka, dem Palast von Krishna. Satyabhama sah sie: „Oh, was ist das? Woher habt Ihr diese Blume?“

„Sie wächst nicht in dieser Welt,“ antwortete Narada. „Sie wächst nur im Reich der Götter“. „Oh, ich muss diese Blume in meinem Garten haben!“ rief Satyabhama. Krishna hörte dies und sprach: „Was ist das für eine Torheit? Wie kannst Du so etwas fordern? Sie kommt nicht aus dieser Welt, sondern aus dem Reich der Götter. Wie kannst Du sagen: ‚Ich will sie‘? Du kannst Sie nicht besitzen!“

„Nein“, sagte sie. „Ich muss sie haben. Du musst sie holen!“. Schaut, wie Ehefrauen ihre Ehemänner drangsalieren. [Gelächter aus dem Publikum] „Du musst sie für mich holen!“ Krishna sprach: „Ich kann sie nicht holen. Die Blume ist nicht von dieser Welt. Sie ist aus dem Reich der Götter.“
„Das ist mir gleich“, sagte sie. „Du musst sie holen“.

Krishna gab nach: „Meinetwegen, ich werde es versuchen“. Was sollte er auch tun. Sie würde ihm den Schlaf rauben, wenn er nicht nachgibt. Also sprach er: „Der einzige Weg ist, in das Reich der Götter zu gehen und Indra zu fragen, ob er uns eine Sprosse des Parijata Baumes geben kann. Diese werde ich dann in Deinen Garten pflanzen“.

„In Ordnung, gehen wir. Ich werde mit Dir kommen. Wenn Indra nicht zustimmt, werde ich ihn bearbeiten,“ sprach Satyabhama. Also folgte sie Krishna in das Himmelsreich von Indra, Indraloka. Nun gibt es eine lange Geschichte über das Zusammentreffen von Indra und Krishna. Es gab ein Tauziehen und Indra weigerte sich, Krishna eine Sprosse zu geben, schließlich wurde Indra jedoch besiegt und Krishna ergriff einen Parijata Baum. „Oh, wie wundervoll!“ sprach Satyabhama und war von Freude erfüllt. Sie begannen mit der Rückkehr zum Palast. Während der Rückkehr beobachtete Krishna, dass seine Frau sehr stolz war. „Sie hat mich so drangsaliert um diesen Parijata Baum zu bekommen und nun denkt sie wegen dieses Besitzes, dass es niemanden in den drei Welten gibt, der ihr ebenbürtig ist. Ich muss ihr eine Lektion erteilen.“

Sie passierten Pragjyotishapura, das heutige Assam. Von diesem Ort wird gesagt, dass Narakasura hier geherrscht hat. Als sie gerade im Begriff waren, weiter zu ziehen, war Narakasura, dieser Ehrenmann, bereit zum Krieg. Krishna sprach zu Satyabhama: „Ich weiß nicht, wie ich Narakasura begegnen soll. Dein Parijata Baum und alles andere wird den morgigen Tag nicht erleben. Er wird uns töten.

„Nein, mach Dir keine Gedanken. Ich werde ihm entgegen treten.“ sprach Satyabhama. Sie bat Krishna den Wagen zu lenken, während sie selbst kämpfen wollte. „In Ordnung, tritt im entgegen“ stimmte Krishna zu. Jedoch griff Narakasura sie mit einer riesigen Armee von allen Seiten gleichzeitig an. Satyabhama begann zu schwitzen, denn es war unmöglich, Narakasura direkt zu bekämpfen. Sie sprach: „Ich weiß nicht, was ich tun soll! Bitte tritt Du ihm entgegen. Ich werde mit ihm nicht fertig, denn er greift mit einer großen Armee an und ich bin allein. Was soll das? Ärgerst Du mich etwa?“ Krishna sprach: „Ich habe dies erwartet. Rede nicht, sondern lenk Du den Wagen.“ So wurde Satyabhama zum Wagenlenker und Krishna tötete Narakasura.

Dies geschah am Naraka Chaturdashi, also heute, wenn die Menschen am frühen Morgen ein Ölbad nehmen. Es wird gesagt, dass Sudarshan Charkra (die heilige Waffe Vishnus bzw. Krishnas) Narakasura schlicht in Stücke geteilt hat. Das Blut Narakasuras schoss aus seinem Körper und traf die Körper von Satyabhama und Krishna. Sie waren übersäht mit Blutspritzern. Es war kurz vor Sonnenaufgang – das heißt, die Zeit wo heute der Mond aufgeht. Daher nahmen Krishna und Satyabhama ein Ölbad – oder vielleicht eher eines in heißem Wasser [Gelächter aus dem Publikum]. Möglicherweise – sogar recht wahrscheinlich – denn das Blut und andere Dinge müssen ausgewaschen werden. Ich weiß nicht, ob sie Seife verwendet haben [Gelächter aus dem Publikum]. Wenigstens heißes Wasser müssen sie verwendet haben. Also, Krishna und Satyabhama rieben ihre Körper mit Öl ein und nahmen ein schönes Bad. Und auch wir nehmen heute ein Bad, ein Ölbad im Allgemeinen. Dies wird als sehr glücksverheißend angesehen. Jeder wird heute ein Ölbad nehmen, vornehmlich in den frühen Morgenstunden. Das ist die Besonderheit von Naraka Chaturdashi. Um den Sieg über Narakasura, diesen großen Dämonen, der auch für die Götter ein Schrecken war, zu zelebrieren, verehrten sie die Göttin des Wohlstands. Es wurde also von Krishna und Satyabhama höchstpersönlich ein Lakshmi Puja abgehalten. Es war ein wundervolles Fest. Sie entzündeten überall in Dwarka Lampen. Musikinstrumente erklangen und die Menschen tanzten in Ekstase, dass der Parijata Baum aus dem Reich der Götter geholt wurde. Und natürlich auch, weil der Dämon vernichtet wurde. Sie erreichten zwei große Siege in einem einzigen Abenteuer.

Also diese große Gala, dieses große Fest, diese wundervolle Feier wurde in Dwarka beobachtet, mit einer Lakshmi Puja als Vollendung, und in den Puranas festgehalten. Es wird in mehreren Puranas erwähnt, mit unterschiedlichen Details. Und auch, wenn die Erzählung von Krishna und Narakasura der verbreitetste historische Hintergrund für die Beobachtung des Naraka Chaturdashi mit seinen Ölbädern und der Vollführung von Dhana Lakshmi, Dhyana Lakshmi und eines Saubhagya Lakshmi Puja ist, verbinden die Menschen doch verschiedene Erzählungen mit diesem Fest. Wie zum Beispiel Dussehra. Was ist Dussehra? Manche Leute sagen, dass dies das Ereignis der Tötung Ravanas durch Rama ist. Andere sagen, dass es das Ereignis der Tötung der Dämonen Shumbha und Nishumbha durch Saraswati – Durga, Lakshmi, Saraswati ist. Es wird auch gesagt, dass hier die Götter die Asuras besiegt haben. Daher werden unterschiedliche Geschichten zu diesem Fest erzählt. Die Erzählung, in der Krishna Narakasura stürzt und den Parijata Baum aus dem Himmel bringt ist jedoch wohl die bekannteste und herausragendste.

Ich möchte noch eine amüsante Verzweigung der Parijata Geschichte ergänzen. Sie ist nicht mit Dipavali verknüpft aber natürlich trotzdem sehr interessant. Krishna war ein schelmischer Mensch – und nicht so einfach, wie die Menschen sich ihn vorstellen. Er brachte den Parijata Baum aus Indras Himmelsreich, da ihn Satyabhama sonst wohl nie in Frieden gelassen hätte. Er sprach: „Ich habe ihn gebracht, nun werde ich ihn in Deinen Garten pflanzen.“ Und Krishna pflanzte den Baum in eine Ecke von Satyabhamas Garten – aber so, dass er nur Blüten in den Garten von Rukmini trieb [Gelächter aus dem Publikum]. Der Baum wurde verdreht und zwar so [Swamiji gestikuliert mit seinen Armen] und so fielen alle Blüten in den Garten von Rukimini. Satyabhama konnte sich nur brüsten, dass der Baum in ihrem Garten wuchs. „Der Baum ist mein, er wächst in meinem Garten. Aber sie bekommt alle Blüten!“ So fluchte sie. „Was soll das? Ich besitze die Pflanze, aber die Blüten sind ihre!“ Das war ein kleiner schelmischer Streich von Krishna. Wunderbar! Vielschichtig, so war sein Leben.

Also Dipavali ist ein Fest des Lichts, es ist eine Feier des Anwachsens des Wissens und auch ein Feier des Sieges der sattvigen, göttlichen Elemente in uns über die rajassigen und tamassigen bzw. niederen Elemente, die die wahren Asuras, die Rakshasas, Narakasura sind. Die ganze Welt ist in uns. Der ganze Kosmos kann in mikroskopischer Form in unseren Körpern gefunden werden. Ram-Ravan yudh und Narakasura – all dies ist in uns.

Dieses Dipavali ist also auch ein psychologischer Kontext, in dem wir nachsinnen über unser Selbst, den heiligen Grund der Selbstbeherrschung, Selbstbezwingung, Selbstverzicht und all der spirituellen Tugenden, die als rühmlich betrachtet werden – so als wären sie Licht, das aus der Kenntnis des Selbst strömt. Die große Lakshmi, die Göttin des Wohlstandes, ist für uns nicht nur Göttin des Wohlstandes im materiellen Sinn. Lakshmi bedeutet nicht nur Gold und Silber. Lakshmi bedeutet Wohlstand im Allgemeinen, positives Wachstum in die richtige Richtung, den Aufstieg in höhere Stufen der Evolution. Dies ist das Erscheinen von Lakshmi. Fortschritt und Wohlstand sind Lakshmi. Im Vishnu Purana wird gesagt dass, wenn Narayana wie die Sonne ist, Lakshmi wie die Strahlen der Sonne ist; sie sind untrennbar. Wo auch immer Narayana ist, da ist Lakshmi; wo auch immer Göttlichkeit ist, ist Wohlstand. Damit ist dies auch die Verehrung von Krishna, die Verehrung von Narayana, die Verehrung Gottes, der Quelle aller erdenklichen Tugenden, Güte und Wohlstand, symbolisiert durch Erleuchtung, Licht, Verehrung in Form eines Arati und einer warmen, vergnügten Haltung und Gefühlen in jeder Hinsicht. Kurz gesagt, an diesem Tag frohlocken wir über den Sieg von Sattva über die niederen Gunas – der Sieg Gottes über die bindenden Fesseln der Seele.

Gottes Segen möge über euch allen sein zu diesem heiligen Fest des Dipavali, dem Fest der Ketten aus Licht – dipa avali. Avali ist eine Reihe, eine Kette. Wo auch immer Ihr in Indien geht, Ihr werdet Reihen und Ketten von Licht und Lichtern finden. Krishna Bhagavan ki jai!

Ganesha Chaturthi am kommenden Mittwoch

Play

Am kommenden Mittwoch, 19.9. wird Ganesha Chaturthi, der Erscheinungstag bzw. Geburtstag von Ganesha, gefeiert. Ganesha steht für die Kraft des Anfangs. Dieser Tag, bzw. auch die Tage ab jetzt, sind sehr gut geeignet, neue Vorsätze zu fassen, Altes loszulassen, Neues anzugehen. Bitte innerlich darum , dass du deine spirituelle Praxis intensivieren, Hindernisse beseitigen und Mut […]

Der Beitrag Ganesha Chaturthi am kommenden Mittwoch erschien zuerst auf Yoga Vidya Blog – Yoga, Meditation und Ayurveda.

Heute ist Krishnas Geburtstag

Heute, 10.8.2012, feiern wir Krishna Jayanti, den Geburtstag von Krishna, auch Janmashtami, Erscheinungstag, genannt. Krishna steht für Lebensfreude und die Kraft der Liebe. So ist dies ein Tag, an dem man seiner Freude Ausdruck geben kann, und besonders liebevoll mit seinen Mitmenschen umgeht. Es ist auch ein Tag, um Mantras zu singen, insbesondere natürlich Krishna […]

Mantra-Blog mit Podcast

Mantra Podcast

Liebst du Mantra-Singen? Dann schaue doch mal beim Mantra-Podcast vorbei. Du kannst Mantras anhören, du kannst sie kostenlos als mp3 Datei runterladen. Jede Woche gibt es 1-2 neue Mantras. Die Aufnahmen sind meist von Yoga Vidya Bad Meinberg, einige auch vom Sivananda Ashram Rishikesh. Lass dich inspirieren, singe mit, lerne neue Mantras. Hier geht es zum >>> Mantra-Podcast >>>

Hanuman Jayanti – Geburtstag des Affengottes

Play

Heute ist Hanuman Jayanti, der Geburtstag von Hanuman. Hanuman gilt als Verkörperung der Macht des Pranayama (Atemübungen), als großer Bhakta (Gottesverehrer) und Jnana (Wissender). Hier klicken, um zu einem Artikel von Swami Sivananda zu kommen über Hanuman und Hanuman Jayanthi … Hier kommst du zu Swami Sivanandas Buch „Feste und Fastentage im Hinduismus“ und hier […]

Der Beitrag Hanuman Jayanti – Geburtstag des Affengottes erschien zuerst auf Yoga Vidya Blog – Yoga, Meditation und Ayurveda.

Mantras als Massage Ausbildung

Was hat Mantra-Singen mit Massage zu tun? Und inwieweit ist Mantra-Rezitation so etwas wie Massage Ausbildung? Mantra-Singen ist eine körperliche, eine energetische, eine geistig-emotionale und spirituelle Massage:

  • Mantra-Singen bringt den physischen Körper zum Schwingen. Das Pulsieren ist gut zu spüren. Alle Knochen des Körpers dienen als Resonanz-Raum. Mantra-Singen ist also eine Massage des ganzen Skelett-Systems. Und natürlich werden die benachbarten Organe gleich mit massiert. Auch jede Zelle schwingt mit, wenn man Mantras singt
  • Mantra-Singen ist auch eine Massage für den Astralkörper: Die Chakras werden massiert, die Nadis fangen an harmonisch zu pulsieren. Energieblockaden werden aufgelöst. Neue Nadis werden ausgebildet bzw. geöffnet. Die Ausbildung von Öffnungen in verstopften Energiekanälen wird gefördert.
  • Mantra-Singen ist eine Art emotionaler Massage. Manchmal geht der Übende beim Mantra-Singen durch alle möglichen Emotionen. Tränen können kommen, grenzenlose Freude, abgundtiefe Verlassenheit und mehr. Eine Ausbildung in Gelassenheit erfolgt beim regelmäßigen Mantra-Singen.
  • Mantra-Singen ist wie eine Ausbildung für die spirituelle Entwicklung. Durch die Mantras erfährst du eine Verbindung mit den großen Meistern, sowie mit Gott. Dabei kommen verschiedene Reinigungserfahrungen, spirituelle Erfahrungen und mehr. Wenn du dich ganz öffnest, wird deine Hingabe immer mehr ausgebildet. Du erfährst eine höhere Wirklichkeit.

Bhagavad Gita – Shri Gita Dhyanam

Hier eine wunderschöne Rezitation der Shri Gita Dhyanama. Diese Shloka wird zu Beginn des Studiums der Bhagavad Gita oder auch zu Beginn jeder Bhagavad Gita Rezitation rezitiert. Hier eine besonders erhebende und inspirierende Rezitation dieser Mantras durch Acharya Harilal:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Krishna und Mirabai

Noch eine weitere Geschichte von Krishna, von einer Verehrerin von Krishna. Das ist jetzt sehr viel später, genaugenommen 4.500 Jahren später. Krishna soll ja jetzt nach Mythologie – kein Mensch weiß, ob sowas wörtlich zu nehmen ist – 3227 v. Chr. gestorben sein. Und dann gab es im indischen Mittelalter eine große Verehrerin von Krishna, die hieß Mirabai. Und als sie ein junges Mädchen war, dort schaute sie aus dem Fenster und da ging so eine Hochzeitsprozession entlang. Und die war ganz großartig und viel Musik und Prunk und alles. Und da fragte sie ihre Mama: „Was ist das?“ Dann erklärte sie das. Dann sagte sie: „Mama, wer wird mein Bräutigam denn sein?“ Und die Mutter sagte: „Das werden wir noch sehen.“ In der damaligen Zeit war es üblich, dass die Eltern den Bräutigam für die Kinder ausgesucht haben und eigentlich schon fast bei der Geburt. Und der Mutter war es so ein bisschen peinlich, dass sie noch keinen geeigneten Bräutigam für die Mira gefunden haben. Und um das nicht zugeben zu müssen, weil das irgendwo peinlich war –  Mira ist davon ausgegangen, dass da längst ein Mann für sie gefunden worden ist, sie wollte jetzt auch mal wissen, wer das ist – und dann sagte die Mutter einfach: „Siehst du hier diesen Krishna? Krishna wird dein Ehemann sein.“ „Krishna selbst mein Ehemann?“ Und sie nahm dann den Krishna vom Altar, also die Murti, nahm den ins Zimmer und machte jeden Tag Puja mit Krishna. Sie gab Krishna zu essen, sie wusch die Füße, machte Abhishekam und lernte dann auch die Mantras und hatte immer mehr das Gefühl, das ist nicht einfach nur eine Marmormurti, sondern das ist lebendig.

Vom modernen psychologischen Standpunkt würde man das mindestens als psychotisch oder sonst einsortieren, aber es gibt im Bhakti auch etwas anderes. Murtis, die man verehrt, werden wie zu Kanälen göttlicher Gnade, göttlichen Segen, sie werden wie lebendig. Das ist jetzt für Menschen, die mit diesem Konzept nicht vertraut sind, und insbesondere für Menschen, die das noch nicht erfahren haben, klingt das schon sehr eigenartig. Und von Krishna gibt es eben viele eigenartigen Geschichten. Aber wer schon mal mit einer solchen Murti regelmäßig meditiert hat, wer vielleicht regelmäßig davor Arati gemacht hat, noch mehr, wer vielleicht Puja gemacht hat, gut, und manche auch einfach, vielleicht hat der ein oder andere mal während dem Mantrasingen mal die Murtis angeschaut und plötzlich gemerkt, dass Krishna im besonderen Maße ihm oder ihr zulächelt. Mehr Menschen geht es sicherlich mit dem Bild von Swami Sivananda so, da westliche Aspiranten mit Bildern von Meistern oft mehr anfangen können als mit Murtis von indischen Göttern. Gut, viele kennen es von ihrem Liebsten, wo vielleicht ein Bild im Portemonnaie mitgeschleppt wird. Wenn man unterwegs ist und dann spürt man sofort, dass da Liebe ist. Von diesen Murtis heißt es aber, dass da tatsächlich eben Licht da ist.

Und so, während Mira diesen Krishna immer verehrte und irgendwann zu einer wunderschönen jungen Frau heranwuchs, dort merkte sie, das war nicht einfach diese Marmormurti, sondern sie spürte immer mehr die göttliche Gegenwart. Und sie sah dann Krishna nicht nur in dieser Marmormurti, sondern wann immer sie Krishna anrief, erschien er ihr. Und sie sah Krishna und sie spürte Krishna und sie fühlte Krishna. Die Eltern hatten aber inzwischen einen Ehemann für sie ausgesucht. Und sie wollte erst niemanden und hat gesagt: „Du hast mir gesagt, ich bin die Frau von Krishna und jetzt willst du mich jemand anderes geben, das kannst du doch nicht machen. Wir sind doch ein Liebespaar.“ Aber die Eltern ließen sich nicht davon abhalten und sie gaben so Mirabai einem Durga-Verehrer aus einem Durga-Haus. Und das gab es anscheinend im alten Indien, sie hatte dann eine Schwiegermutter und die war nicht sehr freundlich gesinnt. Sie wollte nur Durga-Verehrung. Und als dann Mira mit der Krishna-Murti kam und Krishna-Verehrung machen wollte, das war ihr überhaupt nicht recht. Mirabai hatte keine Probleme, Durga auch zu verehren, für sie gab es dort keinen Unterschied, aber ihr besonderer Bezug war eben Krishna. Und so verehrte sie Krishna. Und die Schwiegermutter fand das überhaupt nicht gut und sie verbot ihr, Krishna zu verehren, im Palast zu verehren. Also ging sie mit ihrer Krishna-Murti aus dem Palast raus und fing dann an, zu singen. Inzwischen war sie zu einer wunderbaren Sängerin geworden und Komponistin. Bis heute werden Lieder von Krishna in ganz Indien gesungen und sind mit die schönsten spirituellen Lieder, die es gibt. Und so war sie also außerhalb der Palastmauern und sie sang die Verehrung von Krishna und alle möglichen Bettler kamen und alle möglichen anderen. Und das war jetzt natürlich ein absoluter Skandal. Die Frau eines Prinzen mischt sich mit all diesen Bettlern, alle Kastengrenzen überwunden und die ist dort im Dreck der Straße. Und schließlich sagte dann die Schwiegermutter: „Die müssen wir umbringen.“ Kein sehr kreativer Lösungsvorschlag. Und sie ließ der Mira einen Trank geben, der voller Gift war. Mira brachte diesen Trank, wie sie alles machte, erst Krishna dar. Also, normalerweise alles, was man zu sich nimmt, bringt man erst Gott dar. So wie wir ein kleines Gebet sprechen, so machte sie es. Und weil sie eine so unendliche Hingabe zu Krishna hatte, verwandelte Krishna dieses Gift in Nektar und als sie es trank, wurde nur ihr Strahlen umso größer. Als nächstes wurde ihr eine Kobra gebracht in einem Korb und es hieß, das wäre eine Blumengirlande. Und sie brachte diesen Korb Krishna dar und sagte: „Die Blumengirlande ist nur für dich.“ Und dann öffnete sie den Korb und dort war tatsächlich eine Blumengirlande drin. Die Schlange war transformiert worden in eine Blumengirlande. Und so probierten sie Verschiedenes aus, nichts gelang. Schließlich gab es die schlimmste Sache. Im damaligen Indien war es so üblich, eine Frau musste tun, was ihr Ehemann sagt. Und so überredete die Schwiegermutter ihren Sohn, der eigentlich damit nicht einverstanden war: „Befiehl der Mirabai, sich umzubringen. Da kann Krishna sie nicht mehr retten.“ Und sie nervte ihren Sohn so lange, bis er das schließlich machte. Und sie ging also los mit ihrem Krishna und war bereit, sich jetzt von einer Klippe runter zu stürzen. Und gerade kurz bevor sie dabei war, sich runter zu stürzen, verwandelte sich diese Marmor-Murti in einen lebendigen Krishna und er hielt sie zurück und sagte: „Jetzt ist deine Zeit als Ehefrau von ihm vorbei. Jetzt wird es Zeit, dass du nur mir dienst.“ Und sie sagte: „Aber ich muss doch das Gebot von meinem Mann erfüllen.“ Da sagte Krishna: „Gott ist wichtiger als menschgemachte Regeln.“ Und so ging Mirabai weg, sie folgte Krishna solange sie ihn sehen konnte. Und so durchreise sie ganz Indien, sang ihre wunderbaren Lieder und führte Tausende, wenn nicht Millionen von Menschen in Ekstase und Gottesbewusstsein. Die Geschichte geht auch noch weiter. Irgendwann erfuhr ihr Mann von seiner Frau und er ging zu ihr, verneigte sich vor ihr und wurde ihr Schüler.

Eine Geschichte, die man auf viele Weisen interpretieren kann. Sie ist aus historischer Zeit und es ist relativ wahrscheinlich, dass mindestens ein großer Teil davon so stattgefunden hat, wie es erzählt wird. Es kann in jedem Fall heißen, wenn wir uns Gott zuwenden, dann werden wir vielleicht auch manchmal geprüft. Nicht immer ist es einfach. Es heißt zwar so schön, „strebe zuerst nach dem Königreich Gottes, dann wird dir alles andere von selbst zufallen“, aber auch wenn wir vielleicht in einer modernen Zeit sind, wo es solche verrückten Regeln nicht mehr gibt, auch wenn wir in einer Zeit sind, wo Religionsfreiheit in großem Maße da ist, auch wenn wir in einer Zeit sind, wo Männer Frauen nicht befehlen können, sich umzubringen, oder hoffen können, dass ein Mord ungesühnt bleiben würde, auch wenn wir in vielerlei Hinsicht in einer sehr viel besseren Zeit leben als Mira, gilt es auch, dass wir manchmal Entscheidungen treffen müssen und dass manchmal Schwierigkeiten kommen und dass manchmal diese Treue zum Göttlichen, die Treue zu Gott und die Verehrung zu Gott, manchmal in Versuchung geführt wird. Anderes erscheint einfacher, anderes erscheint verlockender. In der heutigen Zeit kleidet sich das oft nicht nur in materielle Dinge, sondern irgendwelche Herzenssachen, die sich kleiden, als ob das Spirituelle zu einem spricht. Und da müssen wir tief beten und zu Gott beten. Und dann gibt es vielleicht Phasen von Trockenheit und Schwierigkeit, aber nachher gilt das, was Jesus gesagt hat, das, was der Freund von Krishna erfahren hat, was Mira erfahren hat, wenn wir zuerst nach Gott streben, erhalten wir alles, was wir sonst noch brauchen.

 

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Gott ist überall

Und das ist eine ähnliche Geschichte, wie Swami Sharadananda dort erzählt hatte, wirklich eins mit Gott werden wir, wenn wir erkennen, es gibt nur Gott, und nicht sagen, „Gott ist nur ich und gehört nur mir“, sondern Gott ist überall. Es gibt so viele Menschen oder so viele Religionsanhänger, die denken, „Gott gehört nur mir, mein Gott ist ein anderer als dein Gott“. Aber Gott erscheint in so vielen Gestalten, wie es Verehrer gibt. Gott manifestiert sich auf so viele Weisen, wie es Verehrungen gibt. Und so viele Menschen, die Gott brauchen, haben Gott. Das ist ja manchmal auch die Frage, die habe ich mir als Kind öfters gestellt, die wird mir manchmal auch heute noch gestellt: „Wenn ich bete und Gott mir zuhört, da bin ich doch nicht der einzige. Es gibt doch Millionen andere, die auch in dem Moment zu Gott beten. Woher weiß ich, wem Gott gerade zuhört?“ Das ist natürlich ein kindlicher Geist, wo wir Gott auf unsere Dimensionen reduzieren. So wie in der Geschichte mit den Gopis und später den Frauen von Krishna, Gott manifestiert sich so häufig, wie es Menschen gibt, die ihn verehren.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Krishna und seine 16000 Frauen

Es gibt viele Geschichten von Krishna, nicht nur mit den Gopis, noch viel mehr schöne Geschichten von den Gopis, aber ich möchte euch jetzt so zwei Geschichten erzählen von Verehrern von Krishna. Die eine Geschichte ist die Geschichte von einem – man kann sagen – Schulfreund von Krishna. Die beiden sind zusammen zum gleichen Guru gegangen, zum gleichen Lehrer, und Krishna wurde ja danach großer König, als Inkarnation Gottes mit allen Kräften, der eine Mission zu erfüllen hatte. Und so lebte Krishna in einem Palast mit 16.000 Frauen – es ist eine andere Geschichte, wie das passiert ist. Aber damit ihr nicht falsch über Krishna denkt, erzähle ich sie euch vielleicht ganz kurz. Es gab so einen Dämonen und dieser Dämon der machte sich irgendwo so einen Zeitvertreib, indem er alle umliegenden Königreiche überfiel und alle Frauen raubte und sie dann zwangsweise in seinen Harem einverleibte. Und dann kam irgendwann Krishna und er besiegte dann diesen Dämon und befreite jetzt diese Frauen, es waren dann 16.000 gewesen. Und jetzt gab es aber im alten Indien so eine komische Regel, wenn eine Frau eben schon mal in einem Harem von einem anderen war, dann will sie kein anderer Mann mehr nehmen. Und anstatt dass die Frauen dann irgendwo unbeschützt waren, hat Krishna dann gesagt: „Ok, dann heirate ich euch alle. Es sei denn, ihr findet jemand anderes, aber wenn ihr niemand findet, dann findet ihr mich.“ Da steckt auch schon eine Symbolik dort hinter. Manchmal werden wir irgendwo geraubt und dann anschließend befreit uns Gott. Dann sagt uns aber Gott: „Gut, jetzt kannst du auch was anderes machen.“ Und relativ häufig finden wir dann etwas anderes, aber manchmal ist es dann so, wenn wir niemand anderes mehr haben, an den wir uns wenden können, dann können wir uns an Gott wenden und Gott nimmt uns auf. Eines Tages kam dann mal Narada vorbei und er wollte wissen, wie geht das überhaupt, Krishna und 16.000 Frauen. Und so ging er also in den Palast – muss ein sehr großer Palast gewesen sein – und jede Frau hatte ihr eigenes Zimmer. So wie die Mitarbeiter hier im Haus auch, nur wir haben keine 16.000 Zimmer. Und Narada klopfte und dort machte dann Krishna auf und da war ebene eine seiner Frauen. Da dachte Narada: „Aha, also bei der ist er.“ Dann klopfte er bei der nächsten Tür und da war auch Krishna und die andere Frau. Und so klopfte er – wahrscheinlich nicht an allen 16.0000, manchmal versteht man die Logik nicht, die dort hinter ist – aber jedenfalls, er sah, Krishna vervielfältigte sich.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)