Shiva Lingam – Symbol für Meditation

Dann kommen wir nochmals auf diesen meditativen Aspekt von Shiva. Er meditiert. Und in dieser Meditation symbolisiert er wieder die Erfahrung der Einheit. Und da gibt es auch noch eine abstrakte Darstellung von Shiva, zwischen Ganesha und Krishna seht ihr dort Shiva Lingam. Und Shiva Lingam hat ein senkrechtes Element und ein waagrechtes Element. Es sieht letztlich so aus wie einer, der meditiert. So die Beine so weit und der Oberkörper nach oben. Und das kann man zum einen sagen, das symbolisiert eine Einheit, man kann auch sagen, es symbolisiert die Einheit zwischen dem waagrechten und dem senkrechten Prinzip, symbolisiert die Einheit zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen, zwischen Shiva und Shakti, Bewusstsein und Welt, es symbolisiert aber auch so etwas wie eine zweifache Bestimmung des Menschen. Die eine ist, so alles, was in dieser Welt ist, zu nutzen und nach oben auszurichten, sodass wir das Göttliche erfahren können und eins werden davon. Und zum anderen, dass wir uns nach oben hin öffnen, von oben Segen, Licht und Kraft in uns hineinströmt und wir diesen Segen, Lichtkraft, Liebe in alle Richtungen weiter ausstrahlen. Und so, zum einen gilt es, zum Höchsten zu kommen, und zum anderen, unsere Mission in dieser Welt zu leben. Und für beides brauchen wir die Meditation. Wir brauchen die Meditation, um uns zu sammeln und nach dem Höchsten auszurichten. Wir brauchen die Meditation, um wirklich zu einem Kanal zu werden, wirklich zu spüren: „Ich bin verbunden mit diesem Göttlichen. Ich bin ein Kanal dieses Göttlichen.“ Oder mindestens: „Ich bitte darum, es zu werden, und ich spüre es mindestens etwas.“ Und manchmal spürt man es umso mehr, umso stärker, umso machtvoller.

Und so wollen wir einen Moment lang in die Meditation gehen, um einen Moment lang dieses Göttliche zu spüren. Und ihr bleibt ganz bewegungslos sitzen für zwei Minuten. Ich möchte euch wirklich bitten, die zwei Minuten sitzen zu bleiben, um die Meditation der anderen nicht zu stören. Zwei Minuten müsstet ihr noch haben. Zwei Minuten Stille, Gefühl der göttlichen Gegenwart, Erfahrung der göttlichen Gegenwart, Bewusstheit der göttlichen Gegenwart.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)