Krishna – Geschichten, Teil 1

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KrishnaHier beginnt eine Reihe von Geschichten zu Krishna, einem der wichtigsten Aspekte Gottes. In dieser Ausgabe erzählt Sukadev einiges über Krishna, und spricht auch über die spirituelle Bedeutung dieser Geschichten und der Symbolik um Krishna. Krishna soll vor mehreren Tausend Jahren auf der Erde gewesen sein. Krishna ist jedoch auch heute wichtig. Lass dich von diesen Krishna-Geschichten inspirieren.

Sukadev und Janaka

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Geschichten um Indicshe Götter PodcastSukadev und Janaka gehören zu den populärsten Geschichten im Hinduismus und im modernen Yoga. Janaka war ein König, nämlich der König von Videha. Janaka gilt als Archetyp für den verantwortungsbewussten Aspiranten, der Engagement in Beruf und Familie verbindet mit intensiver spiritueller Praxis und spirituellem Fortschritt. Sukadev gilt als der Archetyp des Entsagenden, der auf alles verzichtet um das Höchste zu erreichen. Lausche selbst diesen inspirierenden Geschichten um Sukadev und Janaka.

Phantasiereise zu Saraswati

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Dieses Mal keine Geschichte über Saraswati – sondern eine Phantasiereise zu Saraswati. Du kannst dich dazu schon mal auf den Rücken legen – oder ganz entspannt hinsetzen. Dann lass dich in diese Tiefenentspannung/Meditation zu Saraswati führen.

Wer ist Saraswati? Welche Bedeutung hat diese indische Göttin. Saraswati gilt als die Göttin der Weisheit, des Wissens, der schönen Künste, der Kreativität. Aber was heißt das? Was haben ihre vier Arme zu bedeuten? Wie kann ein spiritueller Aspirant sich auf Saraswati einstellen? Sukadev hat diese Hörsendung als Vortrag gehalten während einer Navaratri– Feier bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Die Verehrung der Göttin – Durga, Lakshmi, Saraswati

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Indicshe Götter PodcastGeschichten über die göttliche Mutter, die Göttin. Gerade in Indien werden viele Geschichten erzählt über Devi, die göttliche Mutter. Gott wird nicht nur als Vater gesehen, sondern eben auch als Mutter. Und es gibt so viele Geschichten über das Wirken der Göttlichen Mutter. Sukadev erzählt hier ein paar davon – lass dich inspirieren. Dieser Podcast ist ein Mitschnitt aus einem Satsang bei Yoga Vidya Bad Meinberg – während Navaratri, des neuntägigen Festes zur Verehrung der göttlichen Mutter. Auch wenn jetzt nicht Navaratri ist, denn Navaratri ist erst im September/Oktober, kann dieser Podcast doch viel Inspiration geben.

Sati, Shivas erste Gemahlin und Daksha

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Shiva gilt als der Asket – dennoch hatte er eine Frau, bzw. sogar mehrere Frauen. Durga und Kali gelten als weibliche Aspekte von Shiva. Sati gilt als seine erste Frau. Wie es kam, dass Sati und Shiva ein Paar wurden, und wie Sati dann diese Erdebene verlassen hat, das erfährst du hier in diesem Indische-Götter-Podcast. Dabei spielt auch Daksha eine große Rolle, der Vater von Sati. Daksha gilt als Sohn von Brahma, dem Schöpfer und als erster König auf Erden – mindestens laut Shiva Purana. Shiva und ParvatiÜbrigens: Sati inkarnierte sich später wieder als Parvati – und blieb dann dauerhaft Shivas Gemahlin.

Geschichten über Shiva – als Hörsendung und Videos

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ShivaWunderschöne Geschichten über Shiva, einer der wichtigsten Aspekte Gottes in der indischen Mythologie. Shiva ist das Absolute, Shiva ist der Zerstörer, Shiva ist der Ur-Yogi. Shiva als Shiva Nataraj ist der Tänzer. Was es damit auf sich hat, erfährst du in dieser ersten Ausgabe des Indische-Götter-Podcasts. Anmerkung: Sukadev hat diese Geschichte um Shivaratri herum erzählt. Auch wenn jetzt gerade nicht Shivaratri ist, sind die Geschichten dennoch zeitlos.

Shiva Geschichten als Texte

Du findest viele Shiva Geschichten in einem umfangreichen Artikel über Shiva.

Geschichten um Shiva als Videos

Hier einige Videos mit Shiva Geschichten:

Die Geschichte von Shiva und den vier Kumaras

In dieser Geschichte erfährst du, wie die ersten Menschen die Erleuchtung erlangt haben – durch die Unterweisung durch Dakshinamurti, einer Inkarnation von Shiva:

https://www.youtube.com/watch?v=9M5RTOfELiA

Die Geschichte von Shiva und seinem Sohn Subrahmanya

In der unteren Shiva Geschichte erfährst du, wie es kam, dass Shiva einen Sohn bekam, nämlich Subrahmanya. Dies ist eine sehr engagierte Erzählung, von der du viel lernen kannst.

Die Geschichte von Shivas Söhnen Ganesha und Subrahmanya

Die folgende Shiva Geschichte ist lustig, manchmal befremdlich, in jedem Fall lehrreich. Der amerikanische Vedanta Lehrer Chandra Cohen spricht mit großem Engagement. Lass dich von dieser kurzen Shiva-Geschichte faszinieren:

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Weitere Shiva Geschichten

Kennst du selbst weitere Shiva-Geschichten? Dann schreib doch deine Lieblingsgeschichte um Shiva unten in den Kommentar.

Hier einige Weblinks zu Shiva Geschichten:

Shiva Geschichten gehen zum Herzen, lassen nachdenken, verwirren oft – und führen dann zu großer Klarheit.

Maha Mrityunjaya Mantra – viele Infos

Shiva_Painting_by_NarayaniAuf dem Yoga Wiki gibt es sehr umfassende Informationen zum Maha Mrityunjaya Mantra: Wörtliche Übersetzung des Maha Mrityunjaya Mantra, Wort-für-Wort Übersetzung; übertragene Bedeutung dieses Maha Mrityunjaya Mantra.

Wie wird das Maha Mrityunjaya Mantra verwendet? Wozu ist es gut? In welcher Schrift wird das Maha Mrityunjaya Mantra zum ersten Mal erwähnt? Wie wird es im Sivananda Ashram Rishikesh genutzt? Und welche Bedeutung hat dieses Maha Mrityunjaya Mantra bei Yoga Vidya?

Antworten auf diese und viele andere Fragen findest du auf Yoga Wiki, Stichwort Maha Mrityunjaya Mantra

Parvati – Gemahlin von Shiva

Shiva_Parvati_GaneshaOh Devi! Du Glückverheißende, Spenderin von Erfolg und Wohlstand, wir knien vor Dir nieder! Lass Frieden und Freundschaft auf uns herab regnen und beschütze uns mehr denn je durch Deinen gütigen, erbarmungsvollen Blick!

Parvati ist die Tochter von Himavan, dem König von Parvatas. Sie ist die Gemahlin bzw. Shakti von Gott Shiva. Sie ist die Matrix des Universums. Sie ist der Ausdruck von Brahman. Sie ist nicht nur Loka-Mata oder Erdenmutter, sondern auch Brahma-Vidya. Einer Ihrer Namen ist Shivajnana-Pradayini. Sie wird auch Shivaduti, Shivaradhya und Shivankari genannt.

Die Gnade der Devi ist ein unerlässlicher Faktor für das Erreichen von Gottesverwirklichung. Parvati oder Shakti ist alles in allem. Du musst die Shakti durch Yoga erwecken. Dann wird dich die Gnade der Shakti zur Gottesverwirklichung führen und zur endgültigen Befreiung, zu unendlicher, ewiger und höchster Wonne.

Die ruhmreiche Geschichte von Parvati wird ausführlich in dem Maheshvara Kanda in den Skanda Purana erzählt. In dieser Geschichte geht es darum wie Shiva und Parvati zusammen gekommen sind.  Sati, die Tochter von Daksha Prajapati (er war der Sohn Brahmas), wurde mit Gott Shiva vermählt. Daksha aber mochte seinen Schwiegersohn nicht wegen seiner seltsamen Gestalt, seiner ungewöhnlichen Manieren und merkwürdigen Angewohnheiten. Daksha brachte ein Opfer, zu dem er aber nicht seine Tochter und den Schwiegersohn einlud. Sati spürte die Kränkung und fragte um seine Gründe. Er gab ihr eine unangenehme Antwort. Darüber geriet Sati sehr in Aufruhr. Sie wollte nicht mehr seine Tochter genannt werden. Sie wollte lieber verbrennen, um wieder als Parvati geboren zu werden und dann Shiva zu heiraten. Durch ihre Yogakraft ließ sie ein Feuer entstehen und zerstörte sich in diesem Yoga-Agni.

Gott Shiva schickte Virabhadra. Er zerstörte das Opfer und jagte alle Devas davon, die sich hier versammelt hatten. Er schlug Daksha den Kopf ab und warf ihn in das Feuer. Dann nahm er, auf Geheiß Brahmas, einen Ziegenkopf und steckte ihn auf den Körper des Daksha.

Shiva kehrte in den Himalaya zurück, um Buße zu tun. Der Dämon Taraka hatte von Brahma die Gnade erhalten, dass er nur durch die Hand des Sohnes von Shiva und Parvati getötet werden könnte. Daher hatten die Devas von Himavan gefordert, Sati als Tochter anzunehmen. Und Himavan stimmte zu. Sati wurde als Parvati geboren, der Tochter von Himavan. Sie diente Gott Shiva während seiner Zeit der Buße und verehrte Ihn. Gott Shiva heiratete Parvati.

Narada begab sich zum Berg Kailash und sah dort Shiva und Parvati vereint in einem Körper, halb Mann, halb Frau, in der Gestalt von Ardhanarishvara. Er wollte ihr Würfelspiel beobachten. Shiva sagte, dass er gewonnen hätte. Und Parvati behauptete, dass sie die Gewinnerin sei. Es gab einen Streit. Shiva zog sich zurück um Entsagung zu praktizieren. Parvati dagegen nahm die Gestalt einer Jägerin an und traf so Shiva. Dieser verliebte sich in die Jägerin und ging mit ihr zu ihrem Vater, um um ihre Hand anzuhalten. Narada klärte Shiva auf, dass die Jägerin Parvati sei und forderte sie auf, sich bei Shiva zu entschuldigen. So wurden sie wieder vereint.

Dann nahm Shiva die Form des Berges Arunachala an. Er überwältigte den Stolz von Brahma und Vishnu, die über ihre relative Großartikeit stritten. Arunachala ist ein Tejolinga. Parvati sah Shiva als Arunachala-Ishvara. Shiva nahm Parvati wieder an seine Seite und machte sie wieder zur Ardhanari.

Asura Taraka unterdrückte die Devas stark. Mahi Sagara Sangama Kshetra war sein Mittel. Subrahmanya, der zweite Sohn Parvatis, tötete Asura am siebten Tag seiner Geburt.

Parvati gebar zu ihrer Freude ein Kind mit dem Gesicht eines Elefanten. Es war Ganesha. Er wurde zu der Gottheit, die für alle Wesen die Hindernisse aus dem Weg räumt. Eines Tages bot Shiva jenem seiner Kinder eine Belohnung an, das zuerst einmal um die Welt ginge. Subrahmanya machte sich sofort auf, die Welt zu umrunden. Ganesha umrundete seinen Vater Shiva, den Maha Linga, der das ganze Universum beinhaltet, und erhielt die Belohnung.

Parvati hatte dunkle Haut. Eines Tages machte Shiva eine neckische Bemerkung über ihre Hautfarbe. Sie war von Shivas Bemerkung sehr getroffen. Sie ging für Tapas in den Himalaya. Sie bekam eine wunderschöne Hautfarbe und wurde von da an Gauri genannt. Durch Brahmas Gnade kam Gauri zu Shiva als Ardhanarisvara.

Eines Tages trat Parvati hinter Shiva und hielt ihm die Augen zu. Das ganze Universum verlor Leben und Licht. Shiva befahl Parvati Buße zu tun, um ihre Dummheit wieder gut zu machen. Sie ging nach Kanchi (Kanjivaram) und büßte rigoros. Shiva schuf eine Überschwemmung. Der Shiva Linga, dem Parvati huldigte, war kurz davor, weggeschwemmt zu werden. Sie klammerte sich an den Linga. Der Linga blieb an dieser Stelle als Ekambaresvara. Sie blieb dort als Kamakshi zum Wohle der Welt.

Parvati ist immer als Shakti mit Shiva vereint. Sie ist die göttliche Mutter dieses Universums. Sie bringt Weisheit und Gnade über ihre Anhänger und vereint sie mit Gott. Gegrüßt seien Parvati und Shiva, die wahren Eltern aller Wesen.

Spagat zwischen Christentum und Hinduismus

Viele Menschen im Westen mit christlichem Hintergrund finden es schwer, ihren christlichen Glauben mit dem Singen von Mantras zu verbinden. Es ist wie eine Art Spagat durch zwei verschiedene Welten: Auf der einen Seite werden sie angezogen von der Wirkung der Mantras. Das Singen von Mantras öffnet das Herz, macht Gott erfahrbar. Andererseits sind manche geprägt von Aussagen wie: „Niemand kommt zum Vater als durch mich“. „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“. Außerhalb des Spirituellen ist das Mischen von Kulturen heute kein Problem mehr: Menschen essen Pizza (italienisch), Reis (indisch), Pfirsisch (chinesisch), Kartoffeln (Südamerika). Du liest das hier vermutlich auf einem Computer, mit Plastikteilen aus Öl aus Arabien, mit Metallen aus Afrika, mit seltenen Erden aus China, Einzelteile produziert aus China, nach Vorgaben amerikanischer Ingenieure indischer Herkunft, zusammengesetzt und/oder verkauft in Europa. Bei fast allem haben Menschen akzeptiert, dass die Welt ein globales Dorf geworden ist. Nur bei Religion haben viele Schwierigkeiten, sich aus verschiedenen Traditionen zu inspirieren.

Warum eigentlich? Christentum ist ja auch eine Entwicklung, ein Zusammenspiel verschiedener Kulturen: Die Juden hatten in der babylonischen Gefangenschaft mesopotamische Gedanken übernommen, in der ägyptischen Gefangenschaft ägyptische Gedanken, in hellenistischer Fremdherrschaft (Seleukiden, Ptolemäer, Antiochiden) griechische Philosophie. Jesus ist aufgewachsen in einem Milieu kultureller und religiöser Vielfalt. Paulus war römischer Staatsbürger. Die Kirchenväter haben römisches Organisationstaltent und griechische Philosophie mit den Lehren von Jesus Christus und dem Judentum verbunden. Und als das Christentum nach Frankreich, England und Europa kam, wurde auch keltisches und germanisches Gedankengut aufgegriffen.

Ist die Verbindung Christentum und Mantras wirklich ein so großer Spagat? Es müsste nicht so sein. Jeder kann sich aus verschiedenen Richtungen inspirieren.

Hatha Yoga Pradipika und Gheranda Samhita

ShivaUnter den indischen Schriften nehmen die Hatha Yoga Pradipika und die Gheranda Samhita eine Sonderrolle ein: Sie sind recht jung, vermutlich zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert niedergeschrieben. Sie gehören zu den Tantra Schriften – also zu den Schriften zur Verehrung der Göttlichen Mutter. Die Verehrung geschieht aber nicht rituell – sondern mit dem ganzen Körper: Der Yogi betrachtet den ganzen Körper als Tempel der Seele, als Wohnstätte Gottes, als Manifestation der Göttlichen Mutter. Er reinigt diesen Körper, wie er einen Tempel reinigen würde. Allerdings nicht nur mit Wasser etc. Vielmehr reinigt der Yogi den Körper auch mittels Körperübungen (Asanas), Kriyas, Pranayama, Mudras, Bandhas. All diese Techniken reinigen den Körper, das Prana, die Chakras, die Psyche, den Geist – so kann Gott bzw. die Göttin im Körper wahrgenommen werden.

Dipavali- das Lichterfest, auch Diwali genannt

Dipavali ist das Fest der Lichter. Es wird jedes Jahr im November/Dezember zelebriert. Was bedeutet Dipavali? Dazu hat Swamni Krishnananda zu Dipavali 1973 einen Vortrag gehalten. Unten eine Übersetzung davon. Übrigens: Dipavali wird auch Divali genannt. Andere Schreibweisen sind Deepavali, Deepawali, Dipawali, Deevali, Diwali und Deewali…

Die vielen regelmäßigen, jährlichen, monatlichen und tägliche Feste nennen wir Vratas und eines dieser Feste ist das Dipavali Vrata, welches wir heute begehen.

Es gibt eine Geschichte zu diesem Fest: Einst, vor tausenden von Jahren, gab es einen Dämon namens Narakasura. Er war eine grimmige, heftige, dämonische Gewalt und niemand wagte, ihm entgegen zu treten. Er stürzte selbst die Götter im Himmel. Mutter Erde klagte: „Was für ein Wesen ist Narakasura?“. Sie weinte. Die Götter ersuchten den großen Vishnu: „Bitte rette uns vom Terror des Narakasura!“. „Zur rechten Zeit soll alles getan sein“ antwortete Vishnu.

Er brauchte viele viele Jahre, bis Vishnu handelte. Der Dämon hatte bereits viele Wesen verschlungen. Ich weiß nicht, warum Gott sich immer so viel Zeit lässt. Er nimmt sich immer sehr sehr viel Zeit um eine Sache zu tun. Er ist sehr langsam in seinem Handeln, aber sehr mächtig. Er wird einen Menschen sofort zermalmen, der sich ihm entgegen stellt – aber eben sehr langsam. Wir können nicht verstehen, warum Gott scheinbar so langsam handelt. Er ließ den Schrecken, Ravana genannt, an einer sehr langen Leine. Natürlich, Gott kam als Rama und zerstörte ihn. Aber warum zerstört er ihn nicht gleich am ersten Tag? Im Moment seiner Geburt, sofort, erledige ihn. [das Publikum lacht] Er tut so etwas nicht. Ein Dämon muss viele Menschen quälen, viele Brahmanen töten, viele Tempel zerstören, arme Mitmenschen töten, Sita entführen – dann wird Gott etwas tun, woher nicht. Das ist eine Eigentümlichkeit von Gott. Wie auch immer, wir können ihn nicht in Frage stellen [das Publikum lacht]. Wir müssen mit ihm vorlieb nehmen. Also, auch hier dauerte es sehr lange bis er sagte: „Ich werde euch retten und mich als Krishna inkarnieren“.

Der Avatara Krishna vollbrachte viele Wunder und wundervolle Taten. Eine dieser Taten war, dass er Narakasura entgegen trat.

Als König hatte Krishna viele Frauen – Rukmini, Satyabhama und andere. Satyabhama hatte einen sehr speziellen Charakter – sie war glamourös, extrovertiert, ein wenig egoistisch und durchsetzungsfähig – und damit das genaue Gegenteil von Rukmini, der Hauptfrau von Krishna. Rukmini war ruhig, milde, zurückhaltend und war nicht bestrebt sich in irgend welchen Dingen unbedingt durchzusetzen. Eines Tages brachte der Heilige Narada eine Blume aus dem Reich der Götter. Diese Blume wird Parijata genannt, sie ist weiß und außerordentlich wohlriechend. Narada brachte sie nach Dwarka, dem Palast von Krishna. Satyabhama sah sie: „Oh, was ist das? Woher habt Ihr diese Blume?“

„Sie wächst nicht in dieser Welt,“ antwortete Narada. „Sie wächst nur im Reich der Götter“. „Oh, ich muss diese Blume in meinem Garten haben!“ rief Satyabhama. Krishna hörte dies und sprach: „Was ist das für eine Torheit? Wie kannst Du so etwas fordern? Sie kommt nicht aus dieser Welt, sondern aus dem Reich der Götter. Wie kannst Du sagen: ‚Ich will sie‘? Du kannst Sie nicht besitzen!“

„Nein“, sagte sie. „Ich muss sie haben. Du musst sie holen!“. Schaut, wie Ehefrauen ihre Ehemänner drangsalieren. [Gelächter aus dem Publikum] „Du musst sie für mich holen!“ Krishna sprach: „Ich kann sie nicht holen. Die Blume ist nicht von dieser Welt. Sie ist aus dem Reich der Götter.“
„Das ist mir gleich“, sagte sie. „Du musst sie holen“.

Krishna gab nach: „Meinetwegen, ich werde es versuchen“. Was sollte er auch tun. Sie würde ihm den Schlaf rauben, wenn er nicht nachgibt. Also sprach er: „Der einzige Weg ist, in das Reich der Götter zu gehen und Indra zu fragen, ob er uns eine Sprosse des Parijata Baumes geben kann. Diese werde ich dann in Deinen Garten pflanzen“.

„In Ordnung, gehen wir. Ich werde mit Dir kommen. Wenn Indra nicht zustimmt, werde ich ihn bearbeiten,“ sprach Satyabhama. Also folgte sie Krishna in das Himmelsreich von Indra, Indraloka. Nun gibt es eine lange Geschichte über das Zusammentreffen von Indra und Krishna. Es gab ein Tauziehen und Indra weigerte sich, Krishna eine Sprosse zu geben, schließlich wurde Indra jedoch besiegt und Krishna ergriff einen Parijata Baum. „Oh, wie wundervoll!“ sprach Satyabhama und war von Freude erfüllt. Sie begannen mit der Rückkehr zum Palast. Während der Rückkehr beobachtete Krishna, dass seine Frau sehr stolz war. „Sie hat mich so drangsaliert um diesen Parijata Baum zu bekommen und nun denkt sie wegen dieses Besitzes, dass es niemanden in den drei Welten gibt, der ihr ebenbürtig ist. Ich muss ihr eine Lektion erteilen.“

Sie passierten Pragjyotishapura, das heutige Assam. Von diesem Ort wird gesagt, dass Narakasura hier geherrscht hat. Als sie gerade im Begriff waren, weiter zu ziehen, war Narakasura, dieser Ehrenmann, bereit zum Krieg. Krishna sprach zu Satyabhama: „Ich weiß nicht, wie ich Narakasura begegnen soll. Dein Parijata Baum und alles andere wird den morgigen Tag nicht erleben. Er wird uns töten.

„Nein, mach Dir keine Gedanken. Ich werde ihm entgegen treten.“ sprach Satyabhama. Sie bat Krishna den Wagen zu lenken, während sie selbst kämpfen wollte. „In Ordnung, tritt im entgegen“ stimmte Krishna zu. Jedoch griff Narakasura sie mit einer riesigen Armee von allen Seiten gleichzeitig an. Satyabhama begann zu schwitzen, denn es war unmöglich, Narakasura direkt zu bekämpfen. Sie sprach: „Ich weiß nicht, was ich tun soll! Bitte tritt Du ihm entgegen. Ich werde mit ihm nicht fertig, denn er greift mit einer großen Armee an und ich bin allein. Was soll das? Ärgerst Du mich etwa?“ Krishna sprach: „Ich habe dies erwartet. Rede nicht, sondern lenk Du den Wagen.“ So wurde Satyabhama zum Wagenlenker und Krishna tötete Narakasura.

Dies geschah am Naraka Chaturdashi, also heute, wenn die Menschen am frühen Morgen ein Ölbad nehmen. Es wird gesagt, dass Sudarshan Charkra (die heilige Waffe Vishnus bzw. Krishnas) Narakasura schlicht in Stücke geteilt hat. Das Blut Narakasuras schoss aus seinem Körper und traf die Körper von Satyabhama und Krishna. Sie waren übersäht mit Blutspritzern. Es war kurz vor Sonnenaufgang – das heißt, die Zeit wo heute der Mond aufgeht. Daher nahmen Krishna und Satyabhama ein Ölbad – oder vielleicht eher eines in heißem Wasser [Gelächter aus dem Publikum]. Möglicherweise – sogar recht wahrscheinlich – denn das Blut und andere Dinge müssen ausgewaschen werden. Ich weiß nicht, ob sie Seife verwendet haben [Gelächter aus dem Publikum]. Wenigstens heißes Wasser müssen sie verwendet haben. Also, Krishna und Satyabhama rieben ihre Körper mit Öl ein und nahmen ein schönes Bad. Und auch wir nehmen heute ein Bad, ein Ölbad im Allgemeinen. Dies wird als sehr glücksverheißend angesehen. Jeder wird heute ein Ölbad nehmen, vornehmlich in den frühen Morgenstunden. Das ist die Besonderheit von Naraka Chaturdashi. Um den Sieg über Narakasura, diesen großen Dämonen, der auch für die Götter ein Schrecken war, zu zelebrieren, verehrten sie die Göttin des Wohlstands. Es wurde also von Krishna und Satyabhama höchstpersönlich ein Lakshmi Puja abgehalten. Es war ein wundervolles Fest. Sie entzündeten überall in Dwarka Lampen. Musikinstrumente erklangen und die Menschen tanzten in Ekstase, dass der Parijata Baum aus dem Reich der Götter geholt wurde. Und natürlich auch, weil der Dämon vernichtet wurde. Sie erreichten zwei große Siege in einem einzigen Abenteuer.

Also diese große Gala, dieses große Fest, diese wundervolle Feier wurde in Dwarka beobachtet, mit einer Lakshmi Puja als Vollendung, und in den Puranas festgehalten. Es wird in mehreren Puranas erwähnt, mit unterschiedlichen Details. Und auch, wenn die Erzählung von Krishna und Narakasura der verbreitetste historische Hintergrund für die Beobachtung des Naraka Chaturdashi mit seinen Ölbädern und der Vollführung von Dhana Lakshmi, Dhyana Lakshmi und eines Saubhagya Lakshmi Puja ist, verbinden die Menschen doch verschiedene Erzählungen mit diesem Fest. Wie zum Beispiel Dussehra. Was ist Dussehra? Manche Leute sagen, dass dies das Ereignis der Tötung Ravanas durch Rama ist. Andere sagen, dass es das Ereignis der Tötung der Dämonen Shumbha und Nishumbha durch Saraswati – Durga, Lakshmi, Saraswati ist. Es wird auch gesagt, dass hier die Götter die Asuras besiegt haben. Daher werden unterschiedliche Geschichten zu diesem Fest erzählt. Die Erzählung, in der Krishna Narakasura stürzt und den Parijata Baum aus dem Himmel bringt ist jedoch wohl die bekannteste und herausragendste.

Ich möchte noch eine amüsante Verzweigung der Parijata Geschichte ergänzen. Sie ist nicht mit Dipavali verknüpft aber natürlich trotzdem sehr interessant. Krishna war ein schelmischer Mensch – und nicht so einfach, wie die Menschen sich ihn vorstellen. Er brachte den Parijata Baum aus Indras Himmelsreich, da ihn Satyabhama sonst wohl nie in Frieden gelassen hätte. Er sprach: „Ich habe ihn gebracht, nun werde ich ihn in Deinen Garten pflanzen.“ Und Krishna pflanzte den Baum in eine Ecke von Satyabhamas Garten – aber so, dass er nur Blüten in den Garten von Rukmini trieb [Gelächter aus dem Publikum]. Der Baum wurde verdreht und zwar so [Swamiji gestikuliert mit seinen Armen] und so fielen alle Blüten in den Garten von Rukimini. Satyabhama konnte sich nur brüsten, dass der Baum in ihrem Garten wuchs. „Der Baum ist mein, er wächst in meinem Garten. Aber sie bekommt alle Blüten!“ So fluchte sie. „Was soll das? Ich besitze die Pflanze, aber die Blüten sind ihre!“ Das war ein kleiner schelmischer Streich von Krishna. Wunderbar! Vielschichtig, so war sein Leben.

Also Dipavali ist ein Fest des Lichts, es ist eine Feier des Anwachsens des Wissens und auch ein Feier des Sieges der sattvigen, göttlichen Elemente in uns über die rajassigen und tamassigen bzw. niederen Elemente, die die wahren Asuras, die Rakshasas, Narakasura sind. Die ganze Welt ist in uns. Der ganze Kosmos kann in mikroskopischer Form in unseren Körpern gefunden werden. Ram-Ravan yudh und Narakasura – all dies ist in uns.

Dieses Dipavali ist also auch ein psychologischer Kontext, in dem wir nachsinnen über unser Selbst, den heiligen Grund der Selbstbeherrschung, Selbstbezwingung, Selbstverzicht und all der spirituellen Tugenden, die als rühmlich betrachtet werden – so als wären sie Licht, das aus der Kenntnis des Selbst strömt. Die große Lakshmi, die Göttin des Wohlstandes, ist für uns nicht nur Göttin des Wohlstandes im materiellen Sinn. Lakshmi bedeutet nicht nur Gold und Silber. Lakshmi bedeutet Wohlstand im Allgemeinen, positives Wachstum in die richtige Richtung, den Aufstieg in höhere Stufen der Evolution. Dies ist das Erscheinen von Lakshmi. Fortschritt und Wohlstand sind Lakshmi. Im Vishnu Purana wird gesagt dass, wenn Narayana wie die Sonne ist, Lakshmi wie die Strahlen der Sonne ist; sie sind untrennbar. Wo auch immer Narayana ist, da ist Lakshmi; wo auch immer Göttlichkeit ist, ist Wohlstand. Damit ist dies auch die Verehrung von Krishna, die Verehrung von Narayana, die Verehrung Gottes, der Quelle aller erdenklichen Tugenden, Güte und Wohlstand, symbolisiert durch Erleuchtung, Licht, Verehrung in Form eines Arati und einer warmen, vergnügten Haltung und Gefühlen in jeder Hinsicht. Kurz gesagt, an diesem Tag frohlocken wir über den Sieg von Sattva über die niederen Gunas – der Sieg Gottes über die bindenden Fesseln der Seele.

Gottes Segen möge über euch allen sein zu diesem heiligen Fest des Dipavali, dem Fest der Ketten aus Licht – dipa avali. Avali ist eine Reihe, eine Kette. Wo auch immer Ihr in Indien geht, Ihr werdet Reihen und Ketten von Licht und Lichtern finden. Krishna Bhagavan ki jai!

Mantra-Blog mit Podcast

Mantra Podcast

Liebst du Mantra-Singen? Dann schaue doch mal beim Mantra-Podcast vorbei. Du kannst Mantras anhören, du kannst sie kostenlos als mp3 Datei runterladen. Jede Woche gibt es 1-2 neue Mantras. Die Aufnahmen sind meist von Yoga Vidya Bad Meinberg, einige auch vom Sivananda Ashram Rishikesh. Lass dich inspirieren, singe mit, lerne neue Mantras. Hier geht es zum >>> Mantra-Podcast >>>

Shiva und Sonne und Mond

Natürlich, Shiva hat auch noch einen Halbmond und er hat einen recht strahlenden Bauch. Und der Bauch symbolisiert die Sonnenenergie, Halbmond symbolisiert logischerweise die Mondenergie und Hatha Yoga heißt ja auch, Gleichgewicht von Sonne und Mond. Und das steht zum einen für die Hatha Yoga Praktiken, es steht aber auch dafür, dass man als Aspirant sowohl in der Lage sein kann, aktiv etwas zu tun, Sonnenenergie in den Alltag zu bringen, als auch mal loszulassen und geduldig zu sein und geschehen zu lassen, Intellekt benutzen und Intuition, mal Dinge wirklich umzusetzen und offen zu sein für Neues. Also diese Polaritäten stehen auch für Shiva.

Shiva und die Schlangen

Und dann finden wir auch bei Shiva Schlangen. Und in der christlich-jüdischen Tradition gilt Schlange als etwas Bedrohliches, als etwas Schlimmes. Wir finden genügend, ich glaube, der Heilige Georg ist der Drachentöter und der Sigfried ist auch der Drachentöter. Letztes Jahr war ja das Varusjahr und da habe ich da mehrere Artikel gelesen, die sagen, Aminius war eigentlich Sigfried gewesen und ein lokaler Bezug hier – hier gibt es auch das Hermanns-Denkmal – auch dort, Drachentöter. Das ist ein Aspekt. In dem Sinne kann die Schlange etwas sein, was uns irgendwo in falsche Richtungen bringt. Aber die Schlange steht auch für anderes. Die Schlange steht auch für alle Kräfte in uns. Manchmal wird die Schlange gesehen als die Emotionen, manchmal wird Schlange gesehen als das Unterbewusstsein, manchmal werden die Schlangen gesehen für alles Mögliche, was im Unterbewusstsein ist und was sich positiv wie auch weniger positiv äußern kann. Und wir finden auch in der griechischen Mythologie z.B. den Äskulapstab, ursprünglich mit zwei Schlangen und in der Mitte den Stab. Symbolisch, könnte man sagen, für Ida und Pingala, zwei Grundkräfte, die Sonnenenergie und die Mondenergie. Und Ida und Pingala als Schlangen, symbolisiert Schlange eben auch als Kräfte. Dann finden wir bei den Chinesen den Drachen. In der christlichen Mythologie ist immer der Drache der Böse, der getötet werden muss. In China ist es anders, da gibt es den goldenen Drachen der Weisheit. Vielleicht hat jemand von euch auch schon mal „Die wilde Dreizehn“ oder „Jim Kopf und Lukas, der Lokomotivführer“ gelesen oder in der Augsburger Puppenkiste gesehen. Und dort wird auch plötzlich aus dem Drachen Mazahn oder so ähnlich. Es ist schon lange her. Und nachher wird aus diesem Drachen der goldene Drache der Weisheit. Und aus den wilden Dreizehn, plötzlich kommt raus, es sind eigentlich nur zwölf, das haben die nie gemerkt, und dann wurden sie plötzlich die Beschützer des Heiligen Grals oder sowas Ähnliches. Also jedenfalls, sie wurden transformiert. Und so, das, was erst bedrohlich sein kann, kann dann plötzlich etwas sehr Großartiges sein. Und so finden wir auch im Yoga natürlich die Kundalini-Schlange, die als Symbol steht für die Erweckung der kosmischen Energie in uns, als der Shakti, welche dann zurückstrebt nach dem Höchsten. Und die Kundalini kann wie eine Schlange, eine Schlange kann lange schlafen, aufgerollt, und dann plötzlich nach oben gehen. Und so ähnlich, die Energie in uns kann lange Zeit ruhig bleiben, und dann kann sie nach oben kommen und uns immer schönere und großartigere und weitere Erfahrungen schenken. So steht die Schlange insbesondere auch für Kundalini Yoga, sie steht auch für fortgeschrittenes Hatha Yoga, für Pranayama. Und hier, nicht umsonst ist eben die Kundalini relativ weit oben. Es gibt auch noch eine weitere Symbolik für die Schlange. Das ist vielleicht eine mehr Bhakti-Symbolik. Die Schlange ist normalerweise immer unten und im Dreck, sie hat noch nicht mal Füße, um sich von dem Boden abzuheben, muss also durch die Erde schleichen, dennoch, Shiva nimmt sie auf. Und so sagt man bhaktimäßig, Gott nimmt auch die niedrigsten der Geschöpfe auf. Und selbst wenn wir uns manchmal nichtsnutzig vorkommen, selbst wenn wir manchmal denken, „ich bin nicht gut genug und ich bin es nicht wert“, Gott nimmt jeden. Das ist die gleiche Symbolik wie Jesus, der sagt: „Kommet her, die ihr mühselig und belastet seid, ich werde euch erquicken.“ Kann jemand das Zitat richtig? „ Kommt her, die ihr mühselig und beladen seid, ich werde euch erquicken.“ Das ist die gleiche Symbolik hier, diese Bhakti-Symbolik, Gott nimmt alle an. Wir brauchen nicht großartig einen guten Ruf zu haben, wir brauchen nicht toll zu sein, wir brauchen nichts Großartiges hergeben, wir brauchen uns bloß an Gott anzuschmiegen, uns zu Gott hinzubewegen, wir brauchen bloß Gott um Segen zu bitten, und dann nimmt er uns an. Jetzt muss ich gerade an eine Weihnachtsgeschichte denken. So ähnlich wie Rudolf, das rotnasige Rentier, und dann ist der Nikolaus, wird dann wie… Vielleicht komme ich gerade darauf, weil es so schneit. Und gerade heute Nachmittag hat der Maheshwara mir eine Mail geschickt und hat gesagt, im Westerwald schneit es und schneit es und schneit es. Und er hofft, dass sie bis morgen wieder aus dem Tal herauskommen, dass die Gäste wieder nach Hause kommen können und wieder anreisen. Es scheint gerade dort in Westdeutschland, scheinen vierzig Zentimeter Schnee gefallen zu sein. Also auch hier, jemand, der eine scheinbar schlechte Eigenschaft hatte, die Nase war zu rot, ist nachher doch eine positive. Oder auch, ihr kennt alle die Geschichte vom hässlichen Entlein, das sich nachher als Schwan entpuppt hat. Oder es gibt die Geschichte von einem, der einen Vogel gekauft hat, und zwar einen Adler, und der dann irgendwie gedacht hat: „Jetzt muss ich dem die Krallen und den Schnabel abschneiden, damit er aussieht wie ein gescheiter Vogel.“ Hoffen wir, dass er es nicht gemacht hat, aber es ist eine Parabel, die man manchmal liest. Und so, Gott nimmt uns an, wie wir sind, und macht oft aus unseren scheinbaren Schwächen, zeigt er uns, das sind Stärken. Und hier können wir uns ganz an Gott wenden.

Shiva, Schutz-Patron der Meditation

Shiva ist dann eben auch der Meditierende. Shiva steht dann auch dafür, dass man wirklich tief nach innen geht, dass man sich auch zurückzieht von all diesen Veränderungen. Natürlich, es gilt auch, in die Veränderungen hineinzugehen, es gilt, den Tanz des Lebens mitzutanzen, es gilt, letztlich die göttliche Gegenwart in all den Veränderungen zu spüren. Und dann können wir aber sehen, auf einer anderen Ebene bleiben wir tief in uns. In einer anderen Ebene sind wir verbunden mit dem Göttlichen. Und so ist eben Shiva inmitten von all diesen Attributen, die dort sind, sitzt er vollkommen ruhig und bewegungslos. Shiva hat noch weitere Attribute und Shiva gilt auch als der Uryogi. Uryogi in verschiedenster Hinsicht. Zum einen seht ihr dort, in seiner linken vorderen Hand hat er eine Japa Mala. Er hat sie ausgerechnet links, eigentlich hat man die rechts. Er hat sie sogar rechts. Es gibt auch ein Bild, wo man auch Shiva mit links sieht. Es ist doch gut, dass er sie rechts hier hat, denn eigentlich, die rechte Hand ist das, was man für das Spirituelle nimmt, aber es gibt vereinzelte Bilder, da hat man es links, und das soll heißen, es ist zwar gut, auf eine Form zu achten, aber man soll nicht an der Form hängen. Und jetzt dieses Japa Mala steht für die Kraft des Mantras. Shiva steht auch, dass man intensiv praktiziert. Also, man praktiziert eben mit der Japa Mala, symbolisiert Mantrawiederholung. Dann seht ihr, unter dem rechten Arm von Shiva ist auch so ein Yoga Danda, wo der Arm abgestützt ist. Der wird auch im Hatha Yoga zum Teil genutzt, um das linke und rechte Nasenloch zu öffnen, was wir auch in der Wechselatmung machen durch das Pranayama. Und so steht dieser Stock auch symbolisch für Pranayama.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Shiva als der Veränderer, der Tänzer

Shiva steht aber auch für die ständige Veränderung. Und dort könnt ihr dort oben rechts von euch, oben links von ihm aus, nicht nur den Dreizack sehen, sondern da seht ihr auch diese Trommel. Und Trommel ist Klang und diese Dameru Trommel wird sehr laut gespielt. Rukmini freut sich, dass wir die hier nicht haben, denn die ist schon sehr laut. Es hängt aber auch davon ab, in welchem Kontext und wo usw. Also jedenfalls, diese Dameru Trommel ist etwas, was für Veränderung, für Klang steht, und alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Auch das gilt es, anzusehen. Eine bekannte Darstellung von Shiva ist ja auch als tanzender Shiva. Und da tanzt Shiva und da heißt es, ein Bein hebt sich, eine Welt wird geschaffen, ein Bein senkt sich und die Welt wird vernichtet. Und Shiva tanzt z.B. mit Kali und Kali tanzt mit. Und der Dämon, manchmal sieht man dort unter Shiva so eine Gestalt, so einen Dämon, der tanzt nicht mit. Weil er nicht mittanzt, tanzt Shiva auf ihm herum. Und so ähnlich, wenn wir den Tanz der Veränderungen mitmachen und wenn wir irgendwo erkennen, Gott tanzt mit uns, und wir bleiben an nichts haften, wir bleiben an nichts verhaftet, dann ist das Leben wie ein Tanz und da ist man mal oben und mal unten, ist mal schöner und mal weniger schön vielleicht, aber es ist ein Tanz, der immer weitergeht. Gut, und realistisch gesehen, ab und zu mal wollen wir das nicht mehr, wollen uns verkriechen und dann tanzt Gott über uns weg. Und dann ist er aber freundlich, erinnert euch, auch da bleibt Shiva immer Shiva, also liebevoll und gütig. Und indem wir das machen, spüren wir wieder diese göttliche Gegenwart. Und dann wird aus diesem Tanz plötzlich die Meditation.

(unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev bei Yoga Vidya Bad Meinberg)